Schwarzmarkt: Preis für mobile Malware zieht an

Sicherheitsforschern zufolge floriert der Handel mit mobiler Malware. Der Anbieter des Android-Trojaners GM Bot zieht indes die Preise auf Malware-Marktplätzen spürbar an.

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Schwarzmarkt: Preis für mobile Malware zieht an
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Möchten Kriminelle aktuell Malware für Smartphones in Untergrund-Foren kaufen, müssen sie im Vergleich zum Anfang dieses Jahres oft tiefer in die Tasche greifen: Sicherheitsforschern von IBM zufolge hat der Anbieter des Android-Trojaners GM Bot den Preis seit Februar verdreifacht und der Schädling kostet nun 15.000 US-Dollar.

IBM beschreibt, dass der Handel mit mobiler Malware im Online-Schwarzmarkt in den vergangenen Monaten immer aktiver wird. Dabei sollen nicht nur professionelle Online-Kriminelle zugreifen, sondern auch weniger erfahrene Gauner. Denn in der Regel kauft man neben dem Schädling auch gleich den Support mit dazu.

Der Trojaner GM Bot soll derzeit der Vorreiter sein und nun Nachahmer auf den Plan rufen. Diesen kommt gelegen, dass laut IBM ein Käufer im Februar dieses Jahres den Quellcode inklusive eines Tutorials zum Bau einer eigenen Variante des Schädlings veröffentlicht hat.

Trittbrettfahrer wie Bilal Bot, Cron Bot und KNL Bot sollen mit Preisen zwischen 3000 bis 6000 US-Dollar günstiger zu haben sein, aber im Vergleich zu GM Bot weniger Funktionen bieten.

Bei diesen Abkömmlingen der mobilen Malware handelt es sich ebenfalls um sogenannte Overlay-Trojaner. Diese überlagern etwa den Bildschirm einer mobilen Banking-App mit einem nahezu 1:1 nachgebauten Screen und versuchen so, persönliche Daten abzufangen, erläutern die Sicherheitsforscher.

Doch nicht nur der Preiskampf in Online-Schwarzmärkten bringt eine neue kommerzielle Dimension ins Spiel, auch die Infizierung von Android-Geräten über den bloßen Besuch einer Webseite deutet darauf hin, dass sich Kriminelle verstärkt Android-Geräten zuwenden könnten. (des)