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Drogen-Serie Teil 5: Süchtig nach Casino, Shoppen, Games: Millionen Deutsche verzocken ihr Leben
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Für Onlinesüchtige übt das Netz einen unwiderstehlichen Sog aus
Colourbox.de Für Onlinesüchtige übt das Netz einen unwiderstehlichen Sog aus
  • FOCUS-online-Autorin

Sie nehmen keine Drogen und sind doch süchtig nach dem nächsten Kick. Sie ruinieren auch nicht den Körper, dafür aber ihre Existenz. Ein Entzug verursacht keine körperliche Qual, aber aufhören können die Zocker, Shopaholics und Internet-Süchtigen trotzdem nicht.

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  • Mindestens 500.000 Deutsche sind Zocker.
  • 560.000 kommen vom Computer nicht los.
  • Männer sind abhängig von Online-Spielen, Frauen von sozialen Netzwerken.
  • Ob es Sexsucht wirklich gibt, bleibt umstritten.
  • Kaufsüchtigen sind ihre Erwerbungen gleichgültig.

Zu den nicht stoffgebundenen Abhängigkeiten gehören Sex-, Sport-, Ess-, Arbeits- oder Kaufsucht. Am verbreitetsten sind aber Glücksspiel- und Online-Sucht. Nach repräsentativen Studien, etwa dem Epidemiologischen Suchtsurvey, zeigen gut 500.000 Menschen in Deutschland ein problematisches bis krankhaftes Glücksspielverhalten. Etwa 560.000 Menschen sind abhängig von Computer und Internet.

Junkies ohne Spritzbesteck

Die Symptome ähneln denen der stoffgebundenen Süchte: Kontrollverlust („Nichtaufhörenkönnen“), Unfähigkeit zur Abstinenz, Vernachlässigung von Familie, Freunden und Hobbys, beim Glücksspiel finanzielle Risiken (Hypotheken, Kredithaie) bis hin zur Beschaffungskriminalität.

Auch Lotto ist ein Glücksspiel

Glücksspiele sind weit verbreitet. Dazu gehören auch der Lottoschein oder das Glückslos der Aktion Mensch. Eine Umfrage der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) von 2013 ergab: 40 Prozent der Deutschen hatten in den zwölf Monaten vor der Befragung an einem Glücksspiel teilgenommen und rund 79 Prozent mindestens einmal in ihrem Leben.

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Gierig nach dem Glück im Spiel

Die geschätzte Zahl der zwanghaften Spieler in Deutschland schwankt. So kam die BZgA-Befragung auf 0,68 Prozent pathologische Glücksspieler. Hochgerechnet auf die 16- bis 65-jährige Bevölkerung sind das rund 368.000 Menschen. Die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) geht von höchstens 170.000 Spielsüchtigen aus, plus eine unbekannte Zahl von Zockern mit Suchtrisiko.

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Spielhalle statt Casino

Pathologisches Glücksspiel ist ein Spielverhalten, das trotz gravierender Folgen wie sozialer Isolation und Zerrüttung der persönlichen Verhältnisse, nicht aufgegeben wird.

Die süchtigen Zocker haben daher wenig mit Casino Royal oder Ascot-Pferderennen zu tun, dafür sehr viel mit Spielhalle und „einarmigem Bandit“.

Der Staat spielt immer mit

Dabei ist das Glücksspiel in Deutschland deutlich eingeschränkt, es unterliegt einem staatlichen Monopol. Das gilt als Teil der Suchtprävention. Auf der Seite der Drogenbeauftragten der Bundesregierung heißt es: „(Das staatliche Monopol) ist gerechtfertigt, wenn es dazu dient, die Spielleidenschaft in geordnete Bahnen zu lenken und Glücksspielsucht vorzubeugen.“

Informationen und erste Hilfe finden die süchtigen Zocker oder ihre Angehörigen etwa auf dem BZgA-Internetportal www.spielen-mit-verantwortung.de, das über einzelne Glücksspiele, über die Entstehung von Glücksspielsucht und über regionale Hilfeangebote bei problematischem oder süchtigem Spielverhalten informiert, außerdem www.check-dein-spiel.de mit einem Selbsttest.

Im Sog des Internets

Seit etwa zehn Jahren beobachten Suchtexperten eine exzessive Computer- und vor allem Internetnutzung, die einer Abhängigkeit gleicht. Breiten Raum nehmen dabei Spiele ein, die im Internet angeboten und dort gespielt werden. Diese Onlinespiele haben ein hohes Suchtpotential,  unter anderem durch die Einbindung in ein soziales Spielernetzwerk.

Einer Studie der Universität Lübeck zufolge steckt aber auch in der Nutzung sozialer Netzwerke ein vergleichbares Suchtpotenzial.

Viel Zeit im Netz bedeutet noch nichts

Da Onlinesucht ein relativ neues Phänomen ist, ist noch nicht abschließend geklärt, wann tatsächlich von einer Abhängigkeit zu sprechen ist. Eine hohe Nutzungszeit allein gilt nicht als Kriterium für einen pathologischen Internetgebrauch. Aktuelle internationale Studien stufen zwischen 1,6 und 8,2 Prozent der Internetnutzer als "abhängig" ein.

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