Luang Prabang – Warum so viele Wats?

Luang Prabang – Warum so viele Wats? Ein Besuch in Luang Prabang in Laos bestätigt die Aussage in einem Führer: „Die Stadt ist Museum.“ Zu recht ist sie zum UNESCO-Weltkulturerbe. Es darf nichts hineingebaut und nichts abgerissen werden. So haben noch viele Besucher die Möglichkeit die vielen Wats zu besichtigen. Doch bei der Wat-Wanderung stellt sich jeder wohl die Frage: Warum so viele Wats hier in diesem Ort. Mal ist zu hören 30 Wats oder von 28 zu lesen. Das spielt keine Rolle. Sicher ist, unglaublich viele.

Eine befriedigende Antwort fand ich nirgendwo. Ein Grund könnte sein, das Luang Prabang die ehemalige Hauptstadt und Königsresidenz war. Vielleicht unterlag jeder Herrscher dem Ehrgeiz, einen Tempel zu stiften. Um für sein Seelenheil das Beste, einem König angemessen, zu tun, waren es Tempel.

Luang Prabang – Warum so viele Wats?

Ein weiterer Grund könnte sein, dass das Land sehr arm ist. Familien schicken ihre Söhne ins Kloster. Denn dort erhalten sie eine Schulbildung für die die Eltern sonst bezahlen müssten, wenn sie es denn könnten. Für das Seelenheil der Familie ist es von Vorteil, wenn ein Sohn Mönch ist. Durch das freiwillige Geben und Einsammeln von Speisen sorgen die Mönche praktisch selber für ihren Unterhalt. Sie übernehmen ihrem Kenntnisstand und Alter entsprechend Aufgaben im Kloster. Vollführen sie Rituale und Gebete zum Beispiel zum Schutz eines neuen Auto werden sie dafür bezahlt.

Acht Prozent der Mönche bleiben im Kloster, wenn sie einmal eingetreten sind. 70 Prozent bleiben bis zum 15 Lebensjahr. Sie können im Kloster auch ein Abitur ablegen, dass allerdings nur für bestimmte Fächer zu einem Studium berechtigt meist Geisteswissenschaften Aber arme Kinder hätten sonst überhaupt keine Chance auf eine Schulbildung. Viele Jungen gehen aber nur für kurze Zeit ins Kloster. Das kann für drei Tage oder drei Monate sein.

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Alltag eines buddhistischen Mönches

Der Alltag eines Mönches ist streng reglementiert. Um vier Uhr morgens schlägt der Gong und die Mönche stehen auf. Sie versammeln sich in Hof, gehen dann aber wieder zurück auf ihre Zimmer. Es wird meditiert.
Morgens um sechs Uhr wandern sie durch die Straßen und sammeln Essen für ihr Frühstück ein. Die Gebenden sorgen für ihre Seele, indem sie Mönchen Speisen geben.
11.30 Uhr ist Mittagessen
12.30 bis 15.30 Uhr Schule
15.30 bis 17.00 Uhr sind die Mönche auf ihren Zimmern und lernen die buddhistischen Regeln auswendig. Männliche Mönche müssen 227 Gebote wissen. Nonnen brauchen dagegen nur acht Gebote lernen.
Bis 20.30 Uhr ist Beten, Schlafen oder Fernsehen. Im Tempel-Areal steht ein Auto. Das ist nur für den Obermönch vorgesehen. Die anderen gehen zu Fuß.

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