Stiftung Warentest: Wer repariert kaputte Smartphones am Besten?

Bildschirm zersplittert und der Kopfhörer-Anschluss kaputt – die Stiftung Warentest prüfte mit defekten Smartphones, was die Reparaturservices der großen Hersteller und von Online-Diensten taugen.

Den kompletten Test lesen Sie in „test“ (4/2015)

Den kompletten Test lesen Sie in „test“ (4/2015)

Ergebnis: Nur ein Hersteller löste die Aufgaben „gut“, einer kassierte die Note „mangelhaft“.

Geprüft wurden zum Einen sechs große Smartphone-Hersteller: Apple, HTC, Huawei, LG, Sony und Samsung. Zum Anderen reichten die Tester präparierte Geräte bei den drei Online-Reparaturdiensten Handyreparatur123, Letsfix und Phonecare ein.

Pro Testkandidat wurden drei Smartphones zur Reparatur abgegeben. Jedes der Geräte hatte zwei Defekte: ein beschädigtes Display und eine kaputte Kopfhörerbuchse.

Bewertet wurde später unter anderem, ob alle Schäden behoben wurden und wie lange die Reparatur dauerte.

Nur Apple gut, HTC mangelhaft

Das Ergebnis: Bei den Herstellern schnitt einzig Apple mit „gut“ ab, der taiwanesische Hersteller HTC bekam die schlechteste Bewertung: „mangelhaft“!

Die Tester in ihrem Bericht: „Nur die Hersteller Apple und Huawei beseitigten sämtliche Schäden einwandfrei.“

Apple tauscht defekte Smartphones gegen ein gleichwertiges Gerät aus – ein „sehr guter Ersatz“, so die Stiftung Warentest. Kosten: etwa 200 Euro (etwa 95 Euro weniger als ein Neukauf). Einziges Problem war, dass die persönlichen Daten auf den Austauschgeräten nicht mehr vorhanden waren.

Huawei lieferte sehr gute Reparaturqualität ab. Im Durchschnitt dauerte die Reparatur 16 Tage, einmal jedoch länger als einen Monat. Kosten: 176 Euro (etwa 55 Euro weniger als ein Neukauf).

Samsung, Sony und LG im Mittelfeld

Samsung, LG und Sony landeten beim Test im Mittelfeld. Sie hatten zwar die Displays repariert, bei einigen Geräten aber nicht den Schaden an der Kopfhörerbuchse behoben.

HTC hingegen lieferte eine ganz schwache Vorstellung ab. Zwei Reparaturen wurden abgelehnt, weil angeblich keine Ersatzteile mehr verfügbar waren – bei Geräten, deren Gewährleistung erst seit sechs Monaten abgelaufen war.

Beim dritten Reparaturversuch mit dem gleichen Smartphone-Modell galt das merkwürdigerweise nicht. Dafür dauerte die Reparatur sehr lange 25 Werktage, kostete satte 469 Euro. Etwa 70 Euro mehr als ein Neukauf!

Die Stiftung Warentest berichtet, dass HTC nach Abschluss des Testes auf eigenen Initiative den Reparatur-Servicepartner gewechselt habe.

Online-Reparaurdienste nur mittelmäßig

Die Online-Reparaturdienste konnten die Tester ebenfalls nicht restlos überzeugen – keiner war gut.

Am besten Schnitt Handyreparatur123 ab („befriedigend“), wenn auch mit mittelmäßigem, teils recht teurem Ergebnis. Dafür gab's die reparierten Geräte relativ flott zurück.

Die Tester: „Unabhängige Online-Reparaturdienste können in Einzelfällen eine Alternative sein.“ Der Kunde müsse sich aber bewusst sein, dass die Dienste nicht immer Originalteile der Smartphone-Hersteller verwendeten.

Generell galt zudem: Viele der Reparaturen im Test waren wirtschaftlich nicht sinnvoll. Oft waren die Kosten so hoch, dass sich auch ein Neukauf eines baugleichen Smartphones gelohnt hätte.

Weitere spannende Digital-Themen finden Sie hier.

Alle aktuellen Digital-Infos auch auf Twitter.

BILD Vergleich: Hier gibt es die besten Smartphones im Test!