E-Commerce und hybrides Kundenverhalten zeigen deutliche Auswirkungen auf die Ladengeschäfte. Omnichannel-Services werden zu einem festen Bestandteil von Store-Konzepten. Tablets werden dabei zunehmend zum Mittel der Wahl, um im Laden weitere digitale Momente der Einkaufsreise abzubilden.

Das ist längst nicht nur ein Thema für Giganten. Bei Villeroy & Boch beispielsweise kann das Verkaufspersonal mit Hilfe eines Tablets  im Kundengespräch auf Sortimente eingehen, die nicht am POS gezeigt werden. Darstellungen von einem komplett gedeckten Tisch, weitere Farb- und Dekorvarianten oder Dekorationsideen unterstützen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aktiv im Verkaufsgespräch. Auch die Verfügbarkeit einzelner Produkte oder Lieferzeiten lassen sich online einsehen.
Gerade jetzt zur Weihnachtszeit setzt das Unternehmen Villeroy & Boch auf Cross Channel und will mit dem verbesserten Service beim Verbraucher punkten. Mit Hilfe des PSA Tablets können am POS auch Sortimente präsentiert werden, die nicht im Laden zur Verfügung stehen. Dieser Service wird bereits seit Anfang 2015 in allen Villeroy & Boch Geschäften in Deutschland eingesetzt (Foto: Villeroy & Boch/Chris Schuff)
Gerade jetzt zur Weihnachtszeit setzt das Unternehmen Villeroy & Boch auf Cross Channel und will mit dem verbesserten Service beim Verbraucher punkten. Mit Hilfe des PSA Tablets können am POS auch Sortimente präsentiert werden, die nicht im Laden zur Verfügung stehen. Dieser Service wird bereits seit Anfang 2015 in allen Villeroy & Boch Geschäften in Deutschland eingesetzt (Foto: Villeroy & Boch/Chris Schuff)


Auch Douglas stattet derzeit mit Hochdruck die deutschen Filialen mit Tablet-Computern für mobile Beratung und Kartenzahlung aus. Alle Fachmärkte hierzulande werden dabei mit 3 bis 17 Samsung-Galaxy-Tablets ausgestattet. Damit das nicht zu unhandlich wird, sollen die Verkäuferinnen das Gerät an einem speziellen Gürtel tragen können. Auch bei Douglas können die Tablets auf die im CRM-System von Douglas hinterlegten Kundenprofile zugreifen und so individuelle Tipps geben. Kunden erwarten schließlich eine digitale Vernetzung nicht nur um der digitalen Spielerei willen, oder um uninformierten Verkäufern auf die Sprünge zu helfen, sondern wollen individuelle Empfehlungen am Regal. Und sie wollen Bequemlichkeit: Die Tablets bei Douglas funktionieren daher auch als mobile Kasse.

Wie hilfreich die digitale Regalverlängerung sein kann, schilderte
Thorsten Heckrath-Rose, Geschäftsführer von Rose Bikes in Bocholt, auf dem Branchenkongress etailment 2.015. Weil Kunden die aus der Online-Welt bekannten Features des Versenders auch im stationären Handel erwarten, stehen im Münchner Konzeptstore direkt an 20 Fahrrädern Tablets mit einem Konfigurator bereit, mit dem man das Rad nach eigenen Wünschen ausstatten kann. An einer "Interactive Wall" können die Kunden ihr Bike dann in voller Größe erleben.

Weil auch Fachpersonal bei der individuellen Gestaltung hilft, ist das digitale Werkzeug ein entscheidender Hebel, um gleich im Laden den Kauf abzuschließen. Glaubt man Heckrath-Rose, dann verlässt kaum ein Kunde den Laden ohne Bestellung, wenn er einmal mit einem Mitarbeiter die Konfiguration abgeschlossen hat.   

Damit nicht genug: Über einen persönlichen Account können die Kunden die Konfiguration daheim im Webshop fortsetzen. Das ist nicht bloß ein zusätzliches Serviceangebot, sondern auch ein Stück Kundenbindung bei unentschlossenen Kunden. Vor allem aber ist es Orientierung am hybriden Kunden. „Kanäle werden vom Handel diskutiert. Der Kunde denkt nicht in Kanälen. Er erwartet ein durchgängiges Shoppingerlebnis“, sagt Heckrath-Rose. 

Beratung an der „Interactive Wall“ bei Rose Bikes (Foto: Rose)
Beratung an der „Interactive Wall“ bei Rose Bikes (Foto: Rose)


Gerade kleine Handelsbetriebe können zudem von Tablet-Lösungen profitieren, weil sie mit einem Einsatz den Kunden überraschen und Erwartungen (noch) übertreffen. Gefragt sind hier schlanke Lösungen, wie beispielsweise von Inventorum, die Tablet, Kassensoftware und warenwirtschaftlichen Grundfunktionen verbinden und so auch Doppelverkäufe verhindern, wenn parallel ein Onlineshop eingebunden ist.  Das auf Web und iPad basierte System aus Kasse, Warenwirtschaft und Buchhaltung von Inventorum ist unter anderem Partner des Projekts Online City Wuppertal und unterstützt auch den lokalen Marktplatz von eBay in Mönchengladbach.