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Neue Probleme Bundeswehr verordnet Tempolimit für den "Eurofighter"

Die Luftwaffe muss den Flugbetrieb des "Eurofighters" einschränken: Die Maschinen dürfen aus Sicherheitsgründen bestimmte Manöver nicht mehr fliegen.
"Eurofighter"-Kampfjet

"Eurofighter"-Kampfjet

Foto: RAIGO PAJULA/ AFP

Die Bundeswehr kann wegen neuer technischer Problemen ihre Kampfjets vom Typ "Eurofighter" vorerst nur noch eingeschränkt nutzen. Nach Informationen von SPIEGEL ONLINE ordnete die Luftwaffe als Sicherheitsmaßnahme an, dass die deutschen Flugzeuge zunächst nicht mehr alle Manöver fliegen dürfen.

Bei der Bundeswehr wurde betont, es handele sich um eine Sicherheitsmaßnahme, die Piloten seien nicht gefährdet.

Mit der Order reagiert die Truppe auf Warnmeldungen aus Großbritannien. Dort war an einem der Kampfjets unter starker Belastung während eines Testflugs ein Bauteil der hinteren Triebwerkaufhängung gerissen. Das Aggregat drohte, sich zu lösen. In der Folge warnte der Hersteller alle Kunden und riet zu einer Kontrolle, ob das offenbar mangelhafte Teil aus italienischer Herstellung auch in ihren Jets verbaut ist.

Vereinfacht gesagt bedeuten die Einschränkungen eine Art Tempolimit für die rund 60 einsatzbereiten Bundeswehr-Kampfjets diesen Typs, die mit ihren starken Triebwerken mehr als die doppelte Schallgeschwindigkeit erreichen können.

Ab sofort dürfen die Piloten bei ihren Flügen bei hoher Geschwindigkeit keine extrem engen Kurven mehr fliegen. Konkret soll der sogenannte Belastungswert von 6G nicht mehr überschritten werden. Theoretisch können die wendigen Flieger auch bis 9G fliegen. Dies würde aber nur bei extremen Kampfmanövern auftreten, hieß es bei der Truppe. Durch die neue Order könne es folglich zu Einschränkungen des Trainings kommen.

Erst der "A400M", jetzt der "Eurofighter"

Die Einsatzfähigkeit der Luftwaffe soll durch die Order aber nicht gefährdet sein. Auch der Einsatz der deutschen "Eurofighter" zur Kontrolle des baltischen Luftraums durch die Nato, der im September beginnen soll, kann demnach wie geplant beginnen. In der Zwischenzeit sollen Techniker prüfen, ob das in Großbritannien gerissene Teil auch in den deutschen Maschinen verbaut ist.

Die neue Negativmeldung kommt nur einen Tag nachdem die Bundeswehr für zwei ihrer drei "A400M"-Transportflugzeuge ein Flugverbot erlassen hatte. An dem Airbus gibt es gravierende Probleme mit dem Propellertriebwerk. Dort treten schon nach wenigen Flugstunden Abnutzungseffekte auf, die den Betrieb gefährden können.

Auch beim "Eurofighter", ebenfalls aus dem Hause Airbus, hatte es immer wieder Probleme und massive Verzögerungen bei der Auslieferung an die Bundeswehr gegeben.